Wut ist allgegenwärtig spürbar. Sei es in Facebook-Kommentaren oder anderswo in den sozialen Medien, sei es bei Wahlansprachen, im Fußballstadion, in der Schule. Autoren zu bitten, zum Thema »Wut« Beiträge zu schreiben, ist ein engagiertes und mutiges Unterfangen. In diesem Fall ist es auch äußerst lesenswert. Slam, Kurzgeschichten, politische Einordnung – die Texte sind kurz, spiegeln den jugendlichen und gesellschaftlichen Alltag wider und erzeugen nicht selten Gänsehaut. Zum Beispiel wenn Manfred Theisen in schnellen Versen vom Runtermachen der einen spricht, um vor anderen besser dazustehen, oder die Geschichte von Alice Gabathuler, in der sich im Kampf um umweltpolitische Forderungen tiefe Gräben unter den Schülern auftun, oder bei Jochen Till, in dessen Beitrag sich jeder über Pipifax stundenlang aufregt, aber genau wenn es drauf ankäme, den Mund aufzumachen, einfach stumm bleibt. Ein Buch, das in der Schule eingesetzt werden sollte, um den Diskurs anzuregen, um gegen all die Wut gewappnet zu sein, die einem unvermittelt entgegenschlagen kann, und um Mut zu machen, sich dieser Wut in den Weg zu stellen.
Wut. Eine Anthologie
Loewe Verlag, 9,95 Euro
Ab 14 Jahren.
Bei uns erhältlich oder in unserem Onlineshop bestellbar.