»Los, Hanna, du schaffst das. Aufgeben gilt nicht«, flüsterte Mira und legte ihr die Hände auf die Schultern. Vielleicht sind dies die Worte, die Hanna tatsächlich am Leben halten. Das jüdische Mädchen, das erst vierzehn Jahre alt ist, als sie Deutschland, das von den Nazis beherrscht wird, 1939 gemeinsam mit acht weiteren jüdischen Mädchen, verlassen muss.
Alle wollen sie nach Palästina, in das verheißungsvolle Land ihrer Väter. Doch ihr Weg führt sie nach Dänemark, wo das Meer zwar nicht so blau ist, wie Hanna es in den Märchen von Hans Christian Andersen gelesen hat, aber die Hoffnung auf Überleben ist größer als die Angst. Die Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt ändert alles und Hanna werden die Jahre ihrer Jugend auf brutalste Weise genommen. Doch sie hat Freundinnen, die ihr Schicksal teilen und Glück. Das Glück zu Überleben.
Als Sandra vor einigen Wochen zu mir sagte: »Hanna, da liegt noch ein Buch für dich«, war ich erst ganz schön stutzig. Aber sie hat Recht behalten. »Ein Buch für Hanna« ist für mich mehr als ein Roman, dessen Protagonistin zufällig auch Hanna heißt. Er ist ein Stück Geschichte, die zu Herzen geht, poetisch und unglaublich ehrlich zugleich.
Das Schicksal eines jüdischen Mädchens, das ihren ganz eigenen Weg finden muss, in einer Zeit, in der nicht nach Sinn oder Gerechtigkeit gefragt werden durfte, schon gar nicht, wenn man Jüdin war, hat mich sehr berührt.
Mirjam Pressler ist es wieder einmal hervorragend gelungen, die Geschichte eines jungen Menschen zu umreißen, die von Abschiednehmen, Erwachsenwerden, unermesslichem Leid und Angst geprägt ist, ohne dass es belehrend, geschönt oder altklug klingt.
Es gibt viele Bücher über die Nazi-Vergangenheit Deutschlands. Dieses gehört zu denen, die gelesen werden müssen.
Der Klick auf das Buchcover führt euch direkt zur Leseprobe…
Mirjam Pressler
Ein Buch für Hanna
Beltz & Gelberg
€ 17,95
ab 13
Ab sofort bei uns erhältlich oder in unserem Onlineshop bestellbar.