Bis zum tragischen Tod ihrer Eltern waren die Baudelaire-Kinder die glücklichsten Kinder der Welt: Violet, die einmal eine große Erfinderin werden will; Klaus, der schon die halbe (riesige) Bibliothek seines Vaters gelesen hat; und Sunny, die noch nicht sprechen, aber mit ihren ersten Zähnchen schon prima zubeißen kann.
Jetzt sind sie unglückliche Waisen, deren beträchtliches Erbe vom schrecklich naiven Mr. Poe verwaltet wird. Erst wenn Violet volljährig ist, soll es ihnen ausgehändigt werden; so lange sollen sie bei ihrem nächsten Verwandten, Graf Olaf, leben. Der aber ist ein Widerling an Leib und Seele, ein heruntergekommener Schauspieler, der besessen ist von dem Gedanken, das Baudelaire-Vermögen an sich zu bringen.
Es dauert nicht lange, bis Violet, Sunny und Klaus den gefährlichen Graf Olaf durchschaut haben. Aber was soll ihnen helfen? Mr. Poe ist den Schauspielkünsten Olafs nicht gewachsen – die Kinder sind ganz auf sich allein gestellt. Dank Violets Erfindungsgabe, Klaus‘ Klugheit und nicht zuletzt dank Sunnys Zähnchen gelingt es ihnen trotzdem immer wieder, Graf Olaf zu entkommen…
Statt bonbon-bunten Kinderkino präsentiert der Regisseur Brad Silberling einen mysteriösen Kosmos bevölkert von skurrilen Erwachsenen, verfressenen See-Egeln und verschmusten Riesenschlangen. Und vor allem Jim Carrey als als völlig überspannter Graf Olaf, macht den Film zum absoluten Muss für alle ab 10, die nicht länger auf den nächsten Harry Potter-Film warten möchten, denn »Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse« ist mindestens so gut wie die Potter Verfilmungen!
Die ersten der insgesamt 13 Bände über die Baudelaire-Geschwister sind in Deutschland bereits 2000 im Beltz Verlag erschienen. Aber anders als in Amerika, wo sie Potter vom ersten Platz verdrängten, blieb der Erfolg bei uns aus: zu düster und zu schräg. Rechtzeitig zur Verfilmung sind die ersten drei Bände, auf die der Film basiert, bei Goldmann/Manhattan wieder lieferbar (»Der schreckliche Anfang«, »Das Haus der Schlangen« und »Der Seufzersee« für jeweils € 13,00). Hoffentlich werden sie durch den Film wieder entdeckt, denn lesenswert sind sie auf jeden Fall!