Gestern rief ein Redakteur des Börsenblatts an und wollte von uns wissen, wer unserer Meinung nach den Jugendliteraturpreis in diesem Jahr erhält.
Hier sind unsere Favoriten:
Nominierungen der Jugendjury

Anne C. Voorhoeve
Lilly unter den Linden
Ravensburger Buchverlag
1988. Die dreizehnjährige Lilly hat ihren Rucksack gepackt. Das Ziel ihrer Reise ist klar. Sie will nach Jena in die DDR. Dort nämlich lebt ihre wunderbare Tante Lena mit ihrem Mann und ihren Kindern – die einzige Familie, die Lilly nach dem Tod ihrer Mutter noch bleibt. Doch mal eben von West nach Ost, das funktioniert nicht einfach so. Da gilt es nicht nur, die Mauern der Bürokratie zu durchbrechen, sondern auch gegen die Schatten der Vergangenheit, die das Leben ihrer Familie im Osten bestimmen, anzukommen. Aber Lilly lässt sich davon nicht abschrecken und erobert eine neue Welt für sich.
Nominierungen der Kritikerjury
Kategorie Bilderbuch

Wolf Erlbruch
Die große Frage
Peter Hammer Verlag
Auf die große Frage »Warum bin ich auf der Welt?« weiß Wolf Erlbruch auch keine Antwort, darum lässt er andere antworten.
»Um Geburtstag zu feiern, bist du auf der Welt«, sagt der große Bruder und pustet alle fünf Kerzen auf seinem Kuchen aus.
»Zum Essen ist man auf der Welt«, sagt der dicke Mann und die Großmutter, die mit einem Bonbon wedelt, antwortet: »Natürlich bist du auf der Welt, damit ich dich verwöhnen kann.«
Jeder gibt seine persönliche Antwort. Nur die Ente hat keine Ahnung. Mit wenigen Worten und in wunderbar einfachen Bildern sammelt Wolf Erlbruch die verschiedensten Ansichten über das Warum ein und alle sind sie es wert.
Kategorie Kinderbuch

Edward van de Vendel
Was ich vergessen habe
Carlsen Verlag
Eines Tages schneit Soscha in die Klasse und wirbelt Elmers bisher so ruhiges Leben völlig durcheinander. Sagt ihm einfach auf den Kopf zu, dass sie ihn mag.
Soscha ermutigt Elmer, sich endlich auf die Suche nach seinem Großvater zu machen. Es ist, als habe sie ein Licht in Elmers Leben angeknipst…
Kategorie Jugendbuch

Uri Orlev
Lauf, Junge, lauf
Beltz & Gelberg
»Vielleicht neun«, sagt Jurek, wenn ihn jemand fragt, wie alt er ist. Auch dass er eigentlich Srulik heißt, hat er vergessen. Denn es ist besser, Pole zu sein als polnischer Jude. Als Jurek noch Srulik hieß, lebte er mit seinen Eltern im Ghetto von Warschau. Doch eines Tages wurde sein Vater verhaftet und er verlor seine Mutter aus den Augen.
Auf abenteuerlichen Wegen gelangt er aus dem Ghetto. Seitdem ist er völlig auf sich allein gestellt. Er lebt im Wald, lernt, wie man auf Bäumen schläft, mit einem Pferdehaar Vögel fängt und mit der Steinschleuder Eichhörnchen erlegt.
Doch die Einsamkeit treibt ihn immer wieder zu den Menschen, in die Dörfer – und schließlich in die Fänge der deutschen Soldaten mit dem Totenkopf auf der Uniform. Mehrmals entkommt er ihnen, wird wieder aufgegriffen und rettet sich am Ende hinter die russische Frontlinie.
Kategorie Sachbuch

Lila Prap
Warum?
Bajazzo Verlag
Die liebste und häufigste Frage von Kindern richtet sich in diesem Buch an vierzehn Tiere: Warum lachen die Hyänen? Warum haben die Zebras Streifen? Warum weinen die Krokodile? Ganz klar: Die Hyänen lachen, weil sie eine Schraube locker haben; die Zebras sind gestreift, weil sie aus dem Knast abgehauen sind; die Krokodile weinen, weil niemand mit ihnen spielen will, die Löwen haben Mähnen, weil…
Zu jeder Frage gibt es witzige und fantasievolle Antworten. Leicht verständliche zoologische Erklärungen befriedigen aber auch den Wissensdurst der Kinder.
Da aber diesmal viele Bücher nominiert sind, die wir auch sehr mögen, fiel uns die Auswahl der Favoriten schon schwer.
»35 Kilo Hoffnung« von Anna Gavalda hätte für uns eigentlich in die Kategorie Jugendbuch gehört und wäre da unser Top-Titel gewesen.
Verliehen wird dieser Preis bereits zum 50. Mal am 20. Oktober in Frankfurt.
Alle Nominierungen findet ihr hier…